Digitale Transformation, agile Methoden, Disruption, Big Data – BINGO –, künstliche Intelligenz, Data Mining, Plattformstrategie, innovative Geschäftsmodelle – BINGO –, wettbewerbsfähig, zukunftsfähig, nachhaltig, ganzheitlich… – BINGO, BINGO, BINGO!
Ist auch Ihre Digitalisierungs-Bingo-Karte mittlerweile voll? Kein Wunder, bei der Frequenz und Vehemenz mit der diese Begriffe bei allen möglichen Gelegenheiten und auf allen zur Verfügung stehenden Kanälen herausposaunt werden. Doch wissen Sie wirklich, was sich inhaltlich hinter den einzelnen Buzzwords verbirgt? Denn die Frequenz, mit der diese Begriffe auftauchen, wird höchstens durch die mangelnde Kohärenz in der Verwendung getoppt: Ungenau oder schlichtweg falsch. So findet man regelmäßig Aussagen, wie die folgende:
„Die digitale Transformation vollzieht sich disruptiv.“
Doch was soll das eigentlich bedeuten? Disruptive Digitalisierung? Immerhin haben die digitale Transformation und Disruption im unternehmerischen Bereich höchsten mittelbar etwas miteinander zu tun. Um von einer geschäftlichen Disruption sprechen zu können, müssen die Bedürfnisse der Kunden auf eine vollkommen neue Art und Weise befriedigt werden – und zwar auf einer Art und Weise, die den Kunden einen größeren Wert bietet und mit der alteingesessene Anbieter oft nicht konkurrieren können. Digitale Transformation heißt hingegen, die technologischen Möglichkeiten zu nutzen, um die eigenen Abläufe sowie das eigene Wertversprechen zu verbessern und sich so adaptiv an das (veränderte) Kundenverhalten anzupassen.
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Ein Beispiel: Viele Kartenanbieter können sich im Zuge einer digitalen Transformation verbessern und miteinander in Konkurrenz stehen. Normaler Wettbewerb. Ein Angebot wie Google-Maps, das auf einem völlig anderen Geschäftsmodell aufbaut, stellt für klassische Kartenanbieter hingegen ein existenzielles Problem dar und es kam zur disruptiven Umwälzung einer gesamten Branche.
Bitte nicht falsch verstehen. Disruptive Unternehmen haben in aller Regel ihre Hausaufgaben hinsichtlich der digitalen Transformation gemacht. Die disruptive Kraft entspringt aber nicht der digitalen Transformation an sich. Diese bildet eher das Fundament, das gegeben sein muss.
Das Digitalisierungs-Bingo samt all der Halbwahrheiten und Aussagen, wie die obige, haben zur Folge, dass die unmittelbaren Herausforderungen aus den Augen verloren werden. Da verwundert es nicht, dass nur noch 25 Prozent der Unternehmen Deutschland eine Spitzenposition bei der Digitalisierung zugestehen (vgl. Bitkom 2018). Manch ein Manager (immerhin 27 Prozent) scheint darüber hinaus den Blick fürs Wesentliche gänzlich verloren zu haben und räumt ein, dass er sich durch die Digitalisierung überfordert fühle (ebenda). Wir sind dabei gewiss nicht die Ersten und Einzigen, die sich gegen Worthülsen und Nebelkerzen aussprechen (z.B. Alain Veuve, dessen Blog wir an anderer Stelle schon einmal empfohlen haben, schreibt ausführlich über diese Problematik).

Mit unserer Beratung wollen wir aktiv werden. Der Ansatz unserer Beratung ist es gerade nicht, weitere Verwirrung mit Digitalisierungs-Bingo zu stiften. Wir versprechen auch nicht, dass Sie zum Apple/Google/Amazon oder Uber/Airbnb Ihrer Branche werden. Unser Ziel ist es Ihren Blick zu klären und Sie dabei zu unterstützen, das Fundament Ihres Unternehmens so solide wie möglich zu machen. Am Ende unserer Beratung sollen umsetzbare Digitalisierungsstrategien und Konzepte stehen, die zu Ihrer Ausgangssituation passen und durch die Ihre Potenziale optimal genutzt werden.