Probleme bei der Digitalisierung: Die Top 7 Hürden, die Unternehmen sehen

Veröffentlicht 22.08.2022

Dominik Schiller Inbound Marketing Manager d.velop

Stärker als je zuvor stehen Unternehmen vor der Herausforderung, bei der Digitalisierung gegenüber dem Wettbewerb mitzuhalten oder sich sogar von ihm abzuheben. Den meisten Unternehmen ist auch bewusst, dass Digitalisierung ein wichtiges Thema ist, um langfristig konkurrenzfähig bleiben zu können. Dennoch schreitet die Digitalisierung in Deutschland weiterhin langsam voran. In diesem Artikel befassen wir uns damit, was die Probleme der Digitalisierung sind.  

Alle Branchen wollen digitaler werden

Unternehmen, die die Digitalisierung frühzeitig in Angriff genommen haben, haben heute einen Wettbewerbsvorteil. Inzwischen sieht das eine Mehrheit (52 Prozent) der Unternehmen in Deutschland so [1]. Dabei stellen Unternehmen auch fest, dass sich durch die Digitalisierung der Wettbewerb verschärft hat und neue Wettbewerber auf angestammte Märkte drängen.

Die Digitalisierung verschärft den Wettbewerbsdruck, sie eröffnet aber jedem Unternehmen die Chance, effizienter zu wirtschaften und selbst neue Märkte zu erschließen

Bitkom-Präsident Achim Berg

Vor allem in Sektoren, die allgemein als konservativ gelten, wie z.B. dem Chemiesektor, brauchen Veränderungen ihre Zeit. Dennoch sind sich die Unternehmen über alle Branchen hinweg einig, dass sie digitaler werden wollen. Das geht aus dem Digital Office Index 2022 von bitkom hervor.  

Digitalisierung Branchen
Basis: Unternehmen/Organisationen ab 20 Mitarbeitenden (2022: n=1.102 Gesamt; n=101 ÖV) | Quelle: Bitkom Research 2022

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Probleme der Digitalisierung

Wer die Digitalisierung nicht angeht, kann langfristig nicht am Markt bestehen. Unternehmen haben zwar den Veränderungsbedarf erkannt, dennoch tun sie bei der digitalen Transformation oft weiterhin schwer. Jedes dritte Unternehmen hat Probleme bei der Bewältigung der Digitalisierung. In ihrem Digital Office Index 2022 hat die bitkom Unternehmen befragt, welche Problemen sie bei der Digitalisierung gegenüberstehen.

Top 7 Hürden bei der Digitalisierung

Auf die Frage, was die Größten Hürden für die Digitalisierung in ihrem Unternehmen sei, war die Antwort nach wie vor der hohe Investitionsbedarf, gefolgt von der Furcht von unberechtigtem Zugriff auf sensible Unternehmensdaten sowie zu wenig qualifiziertem Personal.

Die größten Probleme der Digitalisierung in Unternehmen betrachten wir im Folgenden genauer.

Probleme bei der Digitalisierung
Basis: Unternehmen ab 20 Mitarbeitenden (2022: n=1.102) | Angaben für »Trifft voll und ganz zu« und »Trifft eher zu« | Quelle: Bitkom Research 2022

#1 Hoher Investitionsbedarf

Als größte Hürde der Digitalisierung sehen viele Unternehmen den hohen Investitionsbedarf. Durch digitale Lösungen können zwar sowohl Kosten als auch Zeit verringert werden, der Effekt tritt jedoch erst dann ein, wenn Technologien regelmäßig genutzt werden.

Digitalisierung gibt es nicht zum Nulltarif. Doch wer die Kosten scheut und nicht investiert, schiebt einen stetig wachsenden Investitionsstau vor sich her. Zudem sinkt die Fähigkeit, am Markt bestehen zu bleiben. Investitionen müssen auch nicht auf einmal getätigt werden. Wichtig ist, die digitale Transformation überhaupt zu starten und einen ganzheitlichen Plan für die Zukunft zu haben.

Interessant zu wissen ist auch, dass die Kosten nicht allein vom Unternehmen getragen werden müssen. Sowohl von der Bundes- als auch den Landesregierungen werden Förderprogramme zur Digitalisierung angeboten.

#2 Angst vor unberechtigtem Zugriff auf sensible Unternehmensdaten und Datenverlust

Weitere Probleme der Digitalisierung sind Sicherheitsbedenken und die Angst vor einem unberechtigten Zugriff auf sensible Unternehmensdaten. Im Vergleich zu 2018 steigt die Sorge von 51% auf 65% in 2022. In vielen Unternehmen ist das Faxgerät weiterhin nicht verschwunden und die Angst vor Technologien, die man nicht versteht, ist groß.

Auch die Angst vor einem Datenverlust ist von 2018 bis 2022 um 13 Prozentpunkte auf 54% gestiegen.

Die Fakten sprechen jedoch gegen diese subjektiven Vorbehalte: Die Cloud ist laut Aussage der Befragten nämlich weniger anfällig für Sicherheitsvorfälle als die eigne IT im Unternehmen. [2]

Darüber hinaus können beispielsweise Dokumentenmanagement-Systeme, wie d.velop documents, bei der Einhaltung von Datenschutzbestimmungen (DSGVO) unterstützen und durch klare Zugriffsrechte sensible Daten schützen.

#3 Zu wenig qualifiziertes Personal 

Zudem scheitern Digitalisierungsvorhaben oft am Mangel an qualifizierten Mitarbeiter:innen. 64 Prozent der befragten Unternehmen sehen sich mit diesem Problem konfrontiert. Dementsprechend müssen Unternehmen in die Weiterbildung von Mitarbeitenden investieren. Fachkräfte sind rar gesät, also müssen Unternehmen zwangsläufig das Potenzial ihrer Mitarbeiter:innen ausschöpfen. Bei der Rekrutierung sollte man von Anfang an mit einer entsprechenden Strategie vorgehen. Ebenfalls sollte das Know-how von externen Beratern in Betracht gezogen werden.

#4 Zu wenig Zeit

Immerhin 55% der Unternehmen geben an, ihnen fehle die Zeit, die Digitalisierung voranzutreiben. Man arbeitet hart an Produkten, Services oder Projekten, um liefern zu können. Es stellen sich gute Umsätze und Betriebsergebnisse ein. Da ist es schnell passiert, dass das Thema Digitalisierung in den Hintergrund rückt.

Jedoch ist es viel sinnvoller, aus einer wirtschaftlich stabilen Position heraus zu agieren, statt später panisch zu reagieren. Eine schlechte Umsetzung unter Druck ist in den seltensten Fällen zielführend und möglicherweise ist es dann bereits zu spät. Dass durch die Unsicherheiten in der Pandemie und die damit verbundenen Investitionsschwierigkeiten einiger Unternehmen sind nachvollziehbar, Zeitmangel sollte aber kein (vorgeschobener) Grund sein, dass Digitalisierungsvorhaben zu schieben.

Für die Gestaltung der Zukunft sollten sich die Unternehmen die Zeit nehmen.

Bitkom-Präsident Achim Berg

#5 Rechtliche und regulatorische Bestimmungen

Digitalisierung und Vernetzung bringen natürlich rechtliche Herausforderungen mit sich. Vor allem Themen wie Datenschutz und Datensicherheit, aber auch Themen wie geistiges Eigentum sowie Haftungs- und Vertragsrecht spielen mit ein. Die DSGVO ist dabei eines von vielen Beispielen für regulatorische Anforderungen und Verpflichtungen, die im Zusammenhang mit der Digitalisierung beachtet werden müssen. Jeweils 51 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass die Anforderungen an den Datenschutz sowie die IT-Sicherheit bei der Digitalisierung Probleme bereiten.

#6 Qualität der Stammdaten 

Im Hinblick auf die Anforderungen der digitalen Transformation rücken auch die Daten immer mehr in das Zentrum des unternehmerischen Interesses. Heutzutage sind die meisten Unternehmen datengetrieben, denn es gibt keine Prozesse mehr ohne Daten. Dabei spielen die Pflege der Stammdaten sowie eine hohe Datenqualität eine wichtige Rolle. Durch eine hohe Stammdatenqualität können bis zu fünf Prozent der Arbeitszeit eingespart werden. Neben dem Effizienzgewinn nimmt der Einfluss der Datenqualität auf den Digitalisierungserfolg immer weiter zu. Dennoch haben immer noch 46% der Unternehmen Probleme mit der Qualität ihrer Stammdaten, wodurch Probleme bei der Digitalisierung entstehen.  

#7 Widerstand innerhalb des eigenen Unternehmens 

Aber auch innerhalb des eigenen Unternehmens kommt es teilweise zum Widerstand, was zu Problemen bei Digitalisierungsvorhaben führt. Dafür gibt es verschiedene Ursachen:  

Nicht Wissen 

Teilweise ist der Grund für die ablehnende Haltung einfach fehlendes Verständnis. Die Mitarbeiter:innen sind nicht überzeigt, dass durch die Digitalisierung in Zukunft überhaupt etwas besser wird. Sie sehen die Vorteile nicht.  

Nicht Können 

In anderen Fällen mangelt es an den Kompetenzen und dem Know-How hinsichtlich neuer Technologien. Teilweise sind aber auch Sprachkenntnisse der Grund, denn in der digitalen Welt findet Einiges auf Englisch statt.  

Nicht Wollen 

Der häufigste Grund für den Widerstand ist allerdings das nicht wollen. Die Mitarbeiter:innen klammern sich aus Misstrauen am aktuellen Stand fest und wehren sich gegen jede Veränderung. Ein Grund hierfür ist schlicht die Angst um den eigenen Arbeitsplatz.  

Doch wenn es darum geht, dem Change-Widerstand entgegenzutreten, ist es Aufgabe des Managements, die Mitarbeiter:innen mitzunehmen und auf die neue Strategie einzuschwören.  

Digitalisierung sichert die Zukunft

Es gibt viele Gründe, die die Digitalisierungsanstrengungen von Unternehmen bremsen. Seien es hohe Investitionen, kein qualifiziertes Personal oder auch die Angst vor Veränderungen. Auch die Politik muss dazu beitragen, dass die Digitalisierung in Deutschland weiter vorangetrieben wird. Die Mehrheit der Unternehmen denken, dass Deutschland bereits den Anschluss verloren habe, was die Digitalisierung betrifft.  

Dennoch muss der Anstoß aus dem Unternehmen kommen, und vor allem durch die Geschäftsleitung forciert werden. Es gibt keine Probleme, nur Herausforderungen. Wie bereits einleitend erwähnt, sichert eine langfristige Digitalisierungsstrategie die Zukunft des Unternehmens, indem sie dazu beiträgt, gegen den Wettbewerbsdruck durch neue Wettbewerber standzuhalten. Welche Hürden siehst du für dein Unternehmen und was muss passieren, damit du anfängst zu digitalisieren?

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Häufige Fragen und Antworten zu Problemen bei der Digitalisierung in Unternehmen

Warum haben Unternehmen Probleme bei der Digitalisierung?

Bei der Bewältigung der Digitalisierung hat jedes dritte Unternehmen Probleme. Dazu gehören unter anderem hoher Investitionsbedarf, Sicherheitsbedenken, Mangel an qualifiziertem Personal, Zeitmangel, rechtliche und regulatorische Bestimmungen, Probleme mit der Qualität der Stammdaten und Widerstand innerhalb des eigenen Unternehmens.

Was ist der größte Hinderungsgrund für die Digitalisierung in Unternehmen?

Der größte Hinderungsgrund ist der hohe Investitionsbedarf. Viele Unternehmen scheuen die Kosten, die mit der Digitalisierung verbunden sind. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass Investitionen nicht allein vom Unternehmen getragen werden müssen, da sowohl Bundes- als auch Landesregierungen Förderungen zur Digitalisierung anbieten.

Warum ist die Qualität der Stammdaten wichtig für die Digitalisierung?

Die Qualität der Stammdaten ist von entscheidender Bedeutung für die Digitalisierung. Sie ermöglicht zuverlässige Informationen, effiziente Prozesse, kundenzentrierte Lösungen und datengetriebene Analysen. Eine hohe Datenqualität ist unerlässlich, um das volle Potenzial der Digitalisierung auszuschöpfen und rechtliche Anforderungen zu erfüllen.