Das SAP ECC 6.0 Wartungsende naht: Was Unternehmen jetzt wissen und tun müssen

Veröffentlicht 16.10.2025

Malte Müller Produkt Manager SAP d.velop AG

Beitragsbild SAP ECC Wartungsende

Das Enterprise-Resource-Planning-System ECC 6.0 von SAP ist seit vielen Jahren ein bekanntes ERP-System zahlreicher Unternehmen weltweit. Die Software spielt eine wichtige Rolle im Tagesgeschäft vieler Unternehmen und dient der Verwaltung und Optimierung von Geschäftsprozessen, von den Finanzen bis zu Lieferketten. Doch das Wartungsende rückt näher und mit ihm die Notwendigkeit zur Transformation. Für Unternehmen, die noch auf SAP ECC 6.0 sowie SAP HCM setzen, ist es höchste Zeit, sich mit den bevorstehenden Änderungen auseinanderzusetzen und strategische Entscheidungen zu treffen.

Definition: Was ist SAP ECC 6.0?

SAP ECC 6.0 (Enterprise Central Component) ist eine ERP-Software (Enterprise Resource Planning) des Softwareherstellers SAP. Sie unterstützt Unternehmen dabei, ihre Geschäftsprozesse zu automatisieren, zu integrieren und effizient zu steuern. Dazu zählen unter anderem die Bereiche Finanzen, Lieferantenmanagement, Materialwirtschaft, Produktion, Projektmanagement und Personalwesen. Durch die zentrale Datenbasis ermöglicht SAP ECC 6.0 eine konsistente und tagesaktuelle Informationslage, auf deren Grundlage fundierte Entscheidungen getroffen werden können.

Wofür benötigen ERP-Systeme Wartungen?

Die Wartung des Enterprise-Resource-Planning-Tools umfasst die regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung der Software, damit sie optimal funktioniert und sich den sich häufig verändernden Geschäftsanforderungen anpasst. Dies kann Fehlerbehebungen, Patches, Sicherheitsupdates und neue Funktionalitäten umfassen. Die Wartungen schützen zudem vor Cyberangriffen, sichern die Systemstabilität (Zuverlässigkeit) und dienen der Einhaltung von gesetzlichen Anforderungen (diese ändern sich regelmäßig und müssen technisch abgebildet werden).

Die wichtigsten Wartungsfristen im Überblick

SAP hat die Deadlines der Wartungen für ECC 6.0 sowie SAP HCM klar definiert:

  • Ende 2025: Wartungsende EHP 0 – EHP 5
    wer danach noch diese Versionen nutzt, läuft automatisch in die „Customer Specific Maintenance“ – dies bedeutet deutlich weniger Service.
  • Ende 2027: Wartungsende SAP Business Suite 7 / SAP ERP HCM
    bis 2030 ist gegen einen Aufschlag auf die bestehende Wartungsbasis eine Extended Maintenance für alle Anwendungen der SAP Business Suite buchbar.
  • Ende 2030: Extended Maintenance EHP 8
    Ende der verlängerten Wartung von EHP 6 – EHP 8.
  • Ende 2040: Zugesicherte Wartung SAP S/4HANA
    bis hierhin hat SAP die Wartung von H4S4 zugesichert, dies schafft Planungssicherheit

💻 Archivierung in der SAP S/4HANA Public Cloud

Was bedeutet das SAP ECC Wartungsende für Nutzer:innen?

Das Wartungsende von SAP ECC 6.0 tritt spätestens 2030 endgültig ein. Für Unternehmen bedeutet das, dass SAP ab dann keinerlei technische Unterstützung mehr für die Business-Suite 7, und damit für ECC 6.0 mehr leisten wird. Wegen der dann ausbleibenden Updates und Sicherheitspatches ist ein Wechsel auf die neuere Version namens SAP S/4HANA mit Cloud-Anbindung oder eine alternative ERP-Software unumgänglich. Nur so können Unternehmen dann noch gewährleisten, dass ihre IT-Systeme aktuell und vor allem sicher sind. 

Rechtzeitiger Umstieg verhindert Kompatibilitätsprobleme

Ohne einen Wechsel kann es neben den bereits genannten Sicherheitsproblemen ebenso zu Konflikten mit anderen IT-Systemen kommen, die mit dem ERP ECC 6.0 interagieren, weil diese eventuell nicht mehr kompatibel sind. Vor allem neuere Drittsysteme unterstützen SAP ERP ECC nicht mehr. Der Umstieg auf eine neuere Version von SAP oder eine andere Software stellt somit sicher, dass das Unternehmen weiterhin mit einer reibungslos funktionierenden IT-Infrastruktur arbeiten kann und dabei den geltenden Sicherheitsanforderungen gerecht wird.

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Was ist nach dem Wartungsende von SAP ECC 6.0 / HCM zu tun?

Die Intention für das SAP ECC / HCM Wartungsende spätestens im Jahr 2030 ist klar: SAP möchte Bestandskunden dazu animieren, auf sein Nachfolgeprodukt SAP S/4HANA umzusteigen. Das stellt den problemlosen Zugang zu aktuellen Funktionen, Sicherheitspatches und technischem Support sicher. Bis dahin haben Unternehmen noch ausreichend Zeit, einen Systemwechsel vorzubereiten.

Prozesse und IT-Strukturen auf Umstellung vorbereiten

Das bedeutet: Du solltest deine Geschäftsprozesse und IT-Strukturen auf die neuen SAP-Anwendungen vorbereiten, damit der Umstieg am Ende reibungslos funktioniert. Folgende Schritte sind dazu notwendig:

  1. Analyse: Überprüfen der Geschäftsprozesse: Welche müssen optimiert oder angepasst werden, damit SAP S/4HANA genutzt werden kann. 
  2. Schnittstellen: Welche Schnittstellen zu anderen Systemen sind bereits vorhanden oder müssen angepasst werden? 
  3. Planung: Wann und wie soll die Migration am besten stattfinden? 
  4. Schulung: Gründliche Schulung des Personals zum Umgang mit den neuen Funktionen von SAP S/4HANA. 
  5. Testen: Vor der Migration sollte das neue System gründlich getestet und überprüft werden, ob es ordnungsgemäß funktioniert. 
  6. Überwachung: Während der Migration sollte die Umstellung genau überwacht werden, damit alle Schritte reibungslos ablaufen. 
  7. Überprüfung: Nach der Migration sollte das neue System noch einmal gründlich überprüft werden, damit alles funktioniert und die Geschäftsprozesse optimiert werden können. 

Eine weitere Option besteht darin, auf eine alternative Plattform zu wechseln, die die individuellen Geschäftsprozesse deines Unternehmens unterstützt. Es wird empfohlen, eine umfassende Risikoanalyse durchzuführen und einen erfahrenen Software-Spezialisten hinzuzuziehen, um die beste Alternativlösung für das Unternehmen zu finden.

Wieso sich der Umstieg zu SAP S/4HANA lohnt

SAP S/4HANA ist die neueste ERP-Software von SAP. Sie bietet gegenüber SAP ECC 6.0 eine Reihe von Verbesserungen und neuen Funktionen:

  • Ein wesentlicher Unterschied zwischen den beiden Versionen liegt in der Datenbank: Während SAP ECC 6.0 auf verschiedenen Datenbanken lief, verwendet SAP S/4HANA ausschließlich die HANA-Datenbank. Da diese das volle Potenzial der In-Memory-Datenbanktechnologie nutzt, verarbeitet SAP S/4HANA Daten deutlich schneller als SAP ECC 6.0 und überzeugt mit einer deutlich besseren Performance.
  • SAP S/4HANA bietet die aktualisierte Benutzeroberfläche Fiori und eine bessere Integration mit anderen SAP-Lösungen.
  • Analysemöglichkeiten von SAP S/4HANA: erweiterte Analysefunktionen unterstützen Unternehmen dabei, ihre Daten besser zu verstehen und fundiertere Entscheidungen zu treffen.
  • Aktuelle Anforderungen wie Cloud-Computing werden erfüllt, weshalb es die zukunftsfähigere Lösung ist.

Die Migration zu SAP S/4HANA erfordert eine sorgfältige Planung und Vorbereitung. Unternehmen sollten eine umfassende Analyse ihrer bestehenden Systeme und Prozesse durchführen. Sie sollten sicherstellen, dass sie über die notwendigen Ressourcen und Fähigkeiten verfügen, um die Migration erfolgreich durchführen zu können.

SAP S/4HANA Migration: d.velop Software ist zukunftssicher

Die Entwicklung SAP-kompatibler Software ist seit Jahrzehnten ein strategischer Schwerpunkt bei d.velop. Unsere Lösungen sind modular aufgebaut und lassen sich flexibel kombinieren – vergleichbar mit einem Baukastensystem, das sich passgenau an individuelle Anforderungen anfügen und erweitern lässt. Dabei bleiben der Sourcecode ebenso wie der Funktionsumfang konsistent und durchgängig.

Die Projektarchitekturen sind auf langfristige Zukunftsfähigkeit ausgelegt, wodurch Investitionen nachhaltig gesichert sind. Bei einer Migration zu SAP S/4HANA können bestehende Workflows sowie Archivierungs- und Dokumentenmanagementprozesse nahtlos übernommen werden. Durch zahlreiche erfolgreich realisierte Kundenprojekte ist dieser Übergang mittlerweile standardisiert und mit überschaubarem Aufwand umsetzbar.

Fazit

Das Wartungsende für SAP ECC 6.0 / HCM ist terminiert. Unternehmen sind gut beraten, wenn sie sich bereits jetzt mit dem Gedanken beschäftigen, wie es in Zukunft mit dem Thema ERP-System weitergehen soll. Eine gute Vorbereitung ist für alle denkbaren Optionen von großer Bedeutung – die Migration auf eine neue SAP-Version, oder der Wechsel zu einem Drittanbieter. In jedem Falle sollten Unternehmen eine Überprüfung der Datenintegrität vornehmen, also vor einem Upgrade sicherstellen, dass alle Daten korrekt übertragen werden und keine Verluste auftreten.