Zwischen Ethik und Effizienz: KI im Gesundheitswesen

Veröffentlicht 05.12.2023

Julia Schoenenberg Content Marketing Managerin d.velop

Beitragsbild Blogartikel KI im Gesundheitswesen

Therapievorschläge, Diagnosestellung, Unterstützung im Pflege- und Verwaltungsbereich – künstliche Intelligenz (KI) kann bereits jetzt eine wertvolle Unterstützung in Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens darstellen. Grund genug, einmal in Augenschein zu nehmen, was genau damit gemeint ist und welche Auswirkungen KI auf das Gesundheitssystem hat.

Vielfältige Anwendungsfelder für KI im Gesundheitswesen

Künstliche Intelligenz (KI) bezeichnet die Fähigkeit von Maschinen, Aufgaben auszuführen, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern. Dazu gehören Lernen, Problemlösung, Mustererkennung und Sprachverarbeitung.

Im Gesundheitswesen kann KI vielfältig eingesetzt werden. Von der Bildgebung bis zur Diagnose, von der Arzneimittelforschung bis zur Patientenverwaltung – KI revolutioniert die Art und Weise, wie medizinische Dienstleistungen erbracht werden. In der Bildgebung ermöglicht KI etwa eine präzisere Auswertung von Röntgen- oder MRT-Bildern, während sie in der Arzneimittelforschung die Identifikation potenzieller Wirkstoffe beschleunigen kann.

Infografik Entwicklung KI im Gesundheitswesen
Quelle: bvitg.de

Und auch in der Verwaltung von Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens kommt Künstliche Intelligenz als Helfer zum Einsatz. Das Erfassen und Digitalisieren von Dokumenten wird oft noch manuell durchgeführt. Das kostet unnötig viel Zeit. Zuverlässiges Erkennen von Dokumentenarten, automatische Mustererkennung in Textdaten oder automatisches Auslesen von Rechnungsnummer, -datum- und Betrag – KI-Technologien schaffen hier Abhilfe.

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Welche Vorteile bringt KI im Gesundheitswesen?

Der Einsatz von KI bietet zahlreiche Vorteile, weil die Technik in der Lage ist, große Datenmengen zu analysieren und auszuwerten. KI kommt etwa in der Demenztherapie zum Einsatz. Die Integration digitaler Technologien und KI kann eine „Therapie maßgeschneidert und kontinuierlich an die Bedürfnisse und Fortschritte der Patientinnen angepasst werden“, erläutert Prof. Dr. Gregor Hohenberg, Lehrgebiet „IT, Medien und Wissensmanagement“ an der Hochschule Hamm-Lippstadt im Krankenhaus-IT-Journal. Ebenso ermögliche dies eine verbesserte Überwachung sowohl des Fortschritts als auch der Wirksamkeit der Behandlung.1 Prof. Heyde, Direktor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie am Universitätsklinikum Leipzig, ergänzt: „KI eröffnet uns als Behandelnde[n] vielfältige Möglichkeiten, von der Bildanalyse bis zur Entwicklung individualisierter Therapiepläne.“2 Ein weiterer Vorteil, so Prof. Hohenberg: „Patient:innen können die Therapie bequem von zu Hause aus durchführen und von personalisierten Übungen profitieren, die ihren individuellen Bedürfnissen entsprechen. Dies erleichtert die Integration der Therapie in den Alltag.“3

Mit KI können Routineaufgaben automatisiert werden. Die dadurch gewonnene Zeit ermöglicht es medizinischem und pflegerischem Personal, sich auf komplexere Aufgaben zu konzentrieren und der Patienten:innen- und Klienten:innenversorgung mehr Zeit zu widmen. Ressourcen können so effizienter genutzt, Effizienz gesteigert und die Qualität der Patientenversorgung erhöht werden.

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Was wird die Zukunft in Sachen KI im Gesundheitswesen bringen?

Die Zukunft von KI im Gesundheitswesen verspricht eine Vielzahl von Fortschritten und Veränderungen. Ein Gedankenkarussell für potenzielle Entwicklungen könnte so aussehen:

  • Präzisionsmedizin: KI trägt dazu bei, personalisierte Behandlungspläne zu erstellen, die auf individuellen genetischen, biologischen und Umweltfaktoren basieren. Dies ermöglicht eine gezieltere und effektivere Patientenversorgung.
  • Diagnoseunterstützung: KI-Systeme helfen Ärzten:innen bei der schnelleren und genaueren Diagnose von Krankheiten. Bildgebende Verfahren wie MRT oder CT werden durch maschinelles Lernen verbessert, um kleinste Anomalien zu erkennen.
  • Medikamentenentwicklung: KI beschleunigt den Prozess der Medikamentenentwicklung, indem sie potenzielle Wirkstoffe identifiziert, Toxizitätsstudien durchführt und klinische Studien optimiert.
  • Digitale Gesundheitsassistenten: Virtuelle Assistenten und Chatbots unterstützen Patienten:innen, indem sie Informationen bereitstellen, Termine vereinbaren, an Medikamenteneinnahmen erinnern und bei der Überwachung von Gesundheitsparametern helfen.
  • Gesundheitsüberwachung: KI unterstützt Wearables und andere vernetzte Geräte, um Gesundheitsdaten kontinuierlich zu überwachen. Dies ermöglicht eine frühzeitige Erkennung und Auswertung von Abweichungen und eine proaktive Intervention.
  • Datensicherheit und Datenschutz: Angesichts der wachsenden Bedeutung von Gesundheitsdaten wird KI dazu eingesetzt, die Sicherheit und den Datenschutz zu gewährleisten, um den vertraulichen Umgang mit sensiblen Gesundheitsinformationen sicherzustellen.
  • Effizienzsteigerung: KI trägt zur Kostenreduktion bei, indem sie administrative Prozesse optimiert, Terminplanungen verbessert und Ressourcen effizienter nutzt.

Welche Risiken können mit KI einhergehen?

Bei allen Chancen und Verbesserungsmöglichkeiten dürfen jedoch weder die Grenzen von KI, noch die menschliche Verantwortung in Bezug auf neue Technologien außer Acht gelassen werden. So muss sichergestellt sein, dass KI-Anwendungen tatsächlich einen Nutzen haben und sensible Gesundheitsdaten geschützt bleiben.

Auch ethische Fragen, wie die Transparenz von KI-Entscheidungen, müssen sorgfältig adressiert werden. So kann es zum Beispiel passieren, dass ein KI-Algorithmus, basierend auf den ihm zur Verfügung stehenden Daten, einen Patienten einem anderen vorzieht. Hier kann die KI an ethische Grenzen stoßen und sollte im Zweifel nicht über die alleinige Entscheidungsgewalt verfügen.

Ähnlich verhält es sich im Falle von Haftung bei Fehldiagnosen. Hier kann die KI Laborergebnisse, wie MRT-Scans, als unbedenklich einstufen, wohingegen medizinisches Fachpersonal eine potenzielle Krebsdiagnose festgestellt hätte.

Die Vorteile von KI ausschöpfen und die Risiken nicht außer Acht lassen

Die Rolle von Künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen ist nicht mehr wegzudenken. Die Technologie bietet große Chancen, die Versorgung von Patienten:innen zu verbessern und die Arbeitsweise von Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens zu revolutionieren. Doch Vorteile hin oder her: Die Risiken und ethischen Fragen müssen ernst genommen werden, um sicherzustellen, dass die Implementierung von KI auf verantwortungsbewusste und patientenzentrierte Weise erfolgt. Insgesamt markiert die Integration von KI in die Gesundheitsversorgung einen bedeutenden Schritt in Richtung einer effizienteren, präziseren und personalisierten Medizin.

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