Die Logistikbranche verzeichnete in den letzten Jahren herausfordernde Momenten und die Welt ist weiterhin von vielen Unsicherheiten gekennzeichnet. Darauf müssen sich Unternehmen und ihre Logistik einstellen, denn auch 2023 hält die Branche weitere Herausforderungen bereit. Grund genug, auf die Logistik Trends 2023 zu schauen.
Für Logistiker ist und bleibt es wichtig, ihr Unternehmen weiterzuentwickeln und an die Marktsituation anzupassen. Nur so können sie die eigene Lieferkette nachhaltig sichern und dadurch Wettbewerbsvorteile erzielen. Gerade Themen der Logistik 4.0 wie die Digitalisierung, echtzeitfähiges Arbeiten oder die Dezentralisierung von Aufgaben an Partnern müssen weiter vorangetrieben werden.
Trendbeobachtung als Exzellenzfaktor
Das Beobachten von Trends hilft Logistikern dabei, sich auf zukünftige Marktveränderungen besser vorzubereiten und als digitaler Vorreiter der Branche mitzumischen. Denn so lassen sich Marktchancen identifizieren, Wettbewerber analysieren und ein Risikomanagement durchführen, da Trends auch als Frühwarnsystem für potenzielle Risiken dienen können.
Von Datensicherheit über die Kommunikation im Logistikunternehmen bis hin zur Automatisierung von kaufmännischen Prozessen über die Cloud – wir verraten die wichtigsten Digitalisierungstrends und Innovationen der Logistikbranche für das Jahr 2023.
Logistik Trend Nr. 1: Daten als Basis der Digitalisierung
Daten sind das A und O zur Weiterentwicklung des eigenen Unternehmens – auch in der Logistik. Durch den Einsatz digitaler Lösungen können Daten gesammelt werden. Aktuell nutzen noch immer zu wenige Logistiker Software-Lösungen, um daraus Daten zu generieren und entsprechende Learnings zu ziehen. Zwei wichtige Bereiche in diesem Zusammenhang sind: Automatisierung und Vernetzung. In den letzten Jahren haben diese Themen an Fahrt aufgenommen und wurden von Logistikern zunehmend gefördert. Denn nur mit automatisierten Prozessen bleiben Unternehmen in Ihrer Branche wettbewerbsfähig.
Daten zu besitzen und sie zu nutzen, ist das eine. Parallel bedeutet es aber auch, sie sicher und vor fremdem Zugriff zu schützen. Von Cyber-Angriffen sind nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unternehmen betroffen. In einer Studie der Cyberedge Group stellten fast 80 Prozent der IT-Security-Verantwortlichen fest, dass ihre Unternehmen nicht ausreichend gegen Cyber-Angriffe geschützt sind – trotz erhöhter Investitionen in die IT-Sicherheit.

Bei den Logistikern fehlt zudem oftmals das fachliche Know-How und der Mangel an eigenen IT-Spezialisten, um die Datensicherheit zu gewährleisten, regelmäßig zu kontrollieren und potenzielle Sicherheitslücken zu erkennen und diese zu beheben. Als sinnvolle Alternative zur Nutzung unternehmensinterner Server können Logistiker auf die Expertise und Server eines Software-Dienstleisters zurückgreifen. Das Dokumentenmanagement in Form von Kundenaufträgen, Lieferscheinen, Wiegescheine, Frachtpapiere, usw. in eine Cloud-Umgebung zu überführen, bringt viele Vorteile für Logistiker:
- Geräte- und standortunabhängiger Zugriff auf alle Logistik-Dokumente möglich
- Datensicherheit vom Software-Dienstleister garantiert
- IT-Know-how von Experten bei Problemstellungen sichergestellt
- Unternehmenseigene Server werden nicht mehr benötigt
Logistik Trend Nr. 2: Unternehmensweite Echtzeit-Kommunikation
Der Fachkräftemangel macht auch vor der Logistik-Branche keinen Halt. Laut einer Umfrage des Münchner Ifo Instituts meldeten insgesamt 42,6 Prozent der Betriebe im Sektor „Verkehr und Lagerei“ Probleme bei der Suche nach qualifiziertem Personal. Neben kaufmännischen Mitarbeitenden und Fachkräften für Qualitätsmanagement und Zoll werden vermehrt Berufskraftfahrer:innen gesucht. Umso wichtiger ist es für Logistik-Unternehmen, ihre treuen und langjährigen Mitarbeitenden zu halten und ihnen echte Mehrwerte zu schaffen. Eine wichtige Aufgabe ist hierbei, eine transparente interne Kommunikation über zeitliche und standortabhängige Grenzen hinweg zu gewährleisten.
Alle Mitarbeitenden, ob Fahrer:innen, Disponent:innen oder Verwaltungsfachangestellte, soll die Möglichkeit bekommen alle Unternehmensinformationen in Echtzeit zu erhalten. Die Lösung: eine Mitarbeiter-App für echte Logistikprofis. Durch den Einsatz einer Mitarbeiter-App wird eine standortunabhängige Zusammenarbeit im gesamten Logistik-Betrieb sichergestellt. Und auch der Dokumentenaustausch von Lieferscheinen, Frachtpapieren und Co. innerhalb der Firma zwischen zum Beispiel Fahrer:innen und kaufmännischem Kollegen:innen wird durch eine App vereinfacht. Zudem können sich transparente Ergebnisse aus internen Bonusprogrammen für bestimmte Mitarbeitergruppen motivierend auf die Belegschaft auswirken. Recruiting-Programme wie „Mitarbeitende werben Mitarbeitende“ können zudem ganz einfach über die mobile Anwendung beworben werden. Logistiker stärken somit ihr Employer Branding und schlagen on top zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie garantieren einen offenen Austausch über den Arbeitsplatz hinweg und optimieren ihre internen Logistik-Prozesse.
Digitales Vollgas für Transport und Logistik!
Die Mitarbeiter-App für echte Logistikprofis.
Logistik Trend Nr. 3: Kaufmännische Prozesse auf dem Prüfstand
In den letzten Jahren legten Logistik-Unternehmen einen großen Fokus auf die Modernisierung ihres Fuhrparks. LKWs wurden mit neuster Technik wie LED-Leuchten, Lenkbremsen oder MirrorCams ausgestattet. Und auch die Zusammenarbeit mit Frachtbörsen wurde stark optimiert. Natürlich aus gutem Grund: Die Verbesserungen führten zu einem schnelleren und zuverlässigeren Transport- und Liefervorgang. Kaufmännische Prozesse hingegen sind zumeist stiefmütterlich behandelt worden und liefen nebenher. Noch immer arbeiten viele Logistik-Unternehmen mit zahlreichen Papierdokumenten, erstellen Ordner oder Hefter für Auslieferungen und drucken dafür bereits digitalisierte Dokumente nochmal aus. Ein Zustand, der verbessert werden kann und muss. Der Trend geht dahin, sämtliche Papiere wie Frachtbriefe, Liefer- und Wiegescheine digital zu verwalten und zu archivieren. Verträge mit Kunden können zudem über eine Software-Lösung erstellt und in Umlauf gebracht werden – ohne Unmengen an Papier zu verschwenden und somit die Umwelt zu schonen. Dies gilt insbesondere für die Ausgangspost, die heute digital zugestellt werden kann. Und das Beste daran: Sämtliche signaturpflichtige Dokumente können ganz bequem vom PC oder mobilem Endgerät digital unterschrieben werden. So optimieren Transport- und Logistik-Unternehmen nicht nur ihre operativen Prozesse, sondern zeigen sich gegenüber Ihren Stakeholdern als digitaler Vorreiter der Branche.
Logistik Trend Nr. 4: Nachhaltige Ziele vorantreiben
Nachhaltigkeit zu fördern, ist ein wesentlicher Bestandteil unternehmerischen Handelns geworden. Auch die Logistik-Branche ist auf den Nachhaltigkeits-Zug aufgesprungen und steckt sich Jahr um Jahr höhere Ziele, um den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verbessern. Die Politik fordert in ihrem erlassenen Klimagesetz Wirtschaftsunternehmen aller EU-Mitgliedsstaaten auf, ihren CO₂-Ausstoß um 65 Prozent zu reduzieren – und das bis 2030. 2045 soll die Europäische Union sogar komplett klimaneutral sein. Eine große Aufgabe, die es zu meistern gilt. Logistische Prozesse müssen entsprechend ressourcenschonend und CO₂-neutral umgestellt werden, zum Beispiel mithilfe von regenerativen Kraftstoffen. Aber auch Touren müssen effizienter gestaltet werden, um beispielsweise Leerfahrten zu verhindern. Kurze Kommunikationsketten und ein Austausch in Echtzeit gelingen über eine Mitarbeiter-App. Hierüber können zudem Nachhaltigkeits-Reportings von den Mitarbeitern eingesehen werden, um strategische und nachhaltige Ziele im Auge zu behalten. Aber auch mit einem Dokumentenmanagementsystem können Logistiker zum Umweltschutz beitragen. Die Rede ist von einem papierlosen Büro. Durch ein digitales Dokumentenmanagement reduziert das Logistikunternehmen den eigenen Papierverbrauch und andere Verbrauchsmaterialien wie Toner, Tinte, Ersatzteile und Plastikverpackungen. Weitere Vorteile sind
- Eine revisionssichere Archivierung der Belege ohne lästige Aktenordner, die Platz in den Büros einnehmen,
- Das schnelle Wiederfinden der Dokumente dank intelligenter Dateisuche, Filterfunktionen sowie Verschlagwortung,
- Die Optimierung des Datenschutzes, da ein öffentliches Kopieren und versehentliches „Liegenlassen“ der Dokumente mit sensiblen Daten der Vergangenheit angehört und
- Die Einsparung von Zeit und Kosten.
Abschied von Papierdokumenten! Dokumentenmanagement in der Logistik – einfach und schnell umsetzen.
Logistik Trend Nr. 5: Zusammenarbeit mit Software-Profis
Noch immer haben Logistik-Unternehmen zu wenige Digitalisierungsexperten an Bord, sodass ihnen die notwendigen Kapazitäten zur Prozessautomatisierung und entsprechende Handlungsempfehlungen fehlen. Der Trend geht zukünftig dahin, die unternehmensweiten IT-Prozesse auf einen externen Dienstleister zu verlagern, der Profi auf diesem Gebiet ist. So sparen sich Logistik-Betriebe eine nervenaufreibende Personalsuche nach IT-Experten und können ihre gewinnbringenden Geschäftsbereiche weiterentwickeln. Neben dem Transport von Gütern zählen dazu Sonderaufträge vom Hersteller, wie die zusätzliche Lagerung von Produkten, die Kommissionierung oder die Vormontage bei Automobilen. Somit steigern Unternehmen den Wert ihrer Kontraktlogistik und bieten ihren Kunden ein All-in-one-Paket an Logistik-Dienstleistungen. Der Fokus liegt bei beiden Partnern, Logistiker und Software-Dienstleister, eindeutig auf deren Kerngeschäft: Logistische Prozesse vorantreiben beim Unternehmen, kaufmännische Prozesse zu automatisieren beim Dienstleister.
Neue Ansätze für 2023 – Anpacken und losfahren
2023 wird ein weiteres Jahr voller Veränderungen und Innovationen in der Logistik. Neue Kommunikationswege, nachhaltige und automatisierte Prozesse sowie partnerschaftliche Zusammenarbeit prägen das Jahr. Die vergangenen Jahre haben bereits deutlich gezeigt, wie wichtig der Einsatz neuer Technologien und digitaler Lösungen sind, um zukunftsfähig zu bleiben – insbesondere für die Logistik. Mit der Umsetzung der Top 5 Trends sind Logistik-Unternehmen ihren Mitbewerbern immer einen Schritt voraus und setzen ein nachhaltiges Zeichen in der Wirtschaft.