Workflow Engine: So automatisieren smarte Unternehmen ihre Prozesse

Veröffentlicht 06.05.2025

Katharina Marx Business Development Managerin d.velop

Beitragsbild Blogartikel Workflow Engine - Zahnräder als Symbolik

Wenn Genehmigungen tagelang in E-Mail-Postfächern verschwinden und wichtige Informationen zwischen Excel-Tabellen und Abteilungen verloren gehen, ist Prozesschaos vorprogrammiert. Ein solches können sich Unternehmen und Organisationen heutzutage nicht mehr erlauben. Gerade in Zeiten von Digitalisierung, KI, Fachkräftemangel und wachsendem Zeitdruck ist es nicht zielführend, ineffiziente Abläufe dem Zufall zu überlassen. Eine Workflow Engine schafft hier Abhilfe: Sie sorgt für einen automatisierten Datenfluss, verbindet Systeme über Schnittstellen, steuert jeden Task zuverlässig und entlastet gleichzeitig die Nutzerinnen und Nutzer. Ob per BPMN 2.0 modelliert, über eine intuitive Benutzeroberfläche konfiguriert oder mit Skripting individualisiert – moderne Business Process Engines bieten alles, was für nahtlose Prozessautomatisierung nötig ist. In diesem Blogartikel zeigen wir, wie du mit einer starken Process Engine Workflows digitalisierst, Services orchestrierst und deine Plattform fit für die Zukunft machst.

Was ist eine Workflow Engine? – Einfach erklärt

Eine Workflow Engine ist eine spezialisierte Software-Komponente, die dabei hilft, Geschäftsprozesse systematisch, regelbasiert und automatisiert zu steuern. Sie bildet das Herzstück moderner Workflow-Automation und sorgt dafür, dass Aufgaben zur richtigen Zeit an die richtigen Personen oder Systeme weitergeleitet werden – abhängig von definierten Regeln, Ereignissen und Schnittstellen.

Workflow Engine konzentriert sich auf die technische Ausführung der Abläufe

Im Unterschied zu einem klassischen Workflow Management System oder einer allgemeinen BPM-Software (Business Process Management) konzentriert sich die Workflow Engine rein auf die technische Ausführung der Abläufe. Ob Genehmigungsprozesse, Freigaben, Onboarding oder Rechnungsläufe – die Engine sorgt im Hintergrund dafür, dass alles reibungslos und nach festen Regeln abläuft.

So funktioniert eine Workflow Engine

  • Regeln und Ereignisse definieren, wie der Prozess abläuft
  • Services und Schnittstellen verbinden externe Systeme (z. B. ERP, DMS, E-Mail)
  • Deployment und Konfiguration ermöglichen eine schnelle Anpassung an neue Anforderungen
  • Die Engine übernimmt die Ausführung – automatisiert, transparent und nachvollziehbar

Im Rahmen der Prozessautomatisierung ist eine Workflow Engine ein zentrales Element jeder BPM-Lösung. Sie hilft dabei, manuelle Abläufe zu reduzieren, Fehler zu vermeiden und die Effizienz im Unternehmen zu steigern.

Wofür benötigt man eine Workflow Engine?

Stell dir vor, Urlaubsanträge, Rechnungsfreigaben oder Onboarding-Prozesse würden ganz von allein in die richtigen Bahnen gelenkt – transparent, schnell und fehlerfrei. Genau das ist der Job einer Workflow Engine. Eine moderne Workflow Engine ist das Herzstück effizienter Workflow Automation. Sie übersetzt Geschäftsprozesse in digitale Abläufe – ganz ohne Zettelwirtschaft oder E-Mail-Chaos. Dabei sorgt sie dafür, dass definierte Regeln, Ereignisse und Zuständigkeiten automatisch ineinandergreifen.

Typische Anwendungsbereiche sind:

  • Rechnungsfreigaben: inklusive mehrstufiger Genehmigung und ERP-Anbindung
  • Urlaubsanträge: automatisiert vom Antrag bis zur finalen Bestätigung
  • Onboarding-Prozesse: neue Mitarbeitende nahtlos durch alle Stationen führen
  • Service-Workflows: zum Beispiel im Kunden- oder IT-Support

Über Schnittstellen lässt sich die Workflow Engine mühelos in bestehende Systeme wie ein DMS- oder ERP-System integrieren. So entsteht ein reibungsloses Zusammenspiel zwischen Fachbereichen, IT und bestehenden Anwendungen – ohne Medienbrüche. Und das Beste: Viele Lösungen lassen sich heute per Low Code oder No Code konfigurieren – ganz ohne Programmierkenntnisse. So können auch Fachabteilungen Prozesse selbstständig modellieren und anpassen.

Enabler für smartes Business Process Management

Das Ergebnis: Mehr Transparenz, kürzere Durchlaufzeiten, skalierbare Abläufe und weniger Fehler. Eine Workflow Engine ist damit nicht nur ein Tool für IT-Profis, sondern ein echter Enabler für smartes Business Process Management (BPM).

So funktioniert eine Workflow Engine

Wer an Workflow Automation denkt, stellt sich meist ziemlich komplexe IT-Prozesse vor. Dabei ist eine moderne Workflow Engine der Kern eines jeden BPM-Systems. Sie ermöglicht es, wiederkehrende Abläufe zu strukturieren, zu automatisieren und jederzeit flexibel anzupassen. Doch wie funktioniert das genau?

Die Bausteine einer Workflow Engine im Überblick

Eine Workflow Engine setzt sich aus klar definierten Komponenten zusammen – alle miteinander verknüpft, um einen Prozess effizient und regelbasiert zu steuern. Jede dieser Komponenten lässt sich individuell konfigurieren und an die Anforderungen des Unternehmens anpassen – ganz ohne tiefgreifende IT-Kenntnisse:

Infografik, die vier Bausteine einer Workflow Engine abbildet.
  1. Tasks: Einzelne Arbeitsschritte, die manuell oder automatisch ausgeführt werden
  2. Trigger: Auslöser, die den Start oder das Fortschreiten eines Prozesses definieren (z. B. das Eintreffen eines Dokuments)
  3. Regeln: Bedingungen, nach denen der Ablauf verzweigt oder Entscheidungen getroffen werden
  4. Rollen: Zuweisung von Verantwortlichkeiten – wer darf was, wann und wie bearbeiten?

Beispiel: Ein digitaler Workflow in Aktion

Stellen wir uns vor, eine Rechnung trifft per E-Mail im Unternehmen ein. Solche Abläufe wie der folgende lassen sich visuell darstellen und intuitiv konfigurieren – und das mit nur wenigen Klicks.

  1. Ereignis: Die Mail mit Anhang wird empfangen
  2. Trigger: Die Workflow Engine erkennt das Dokument und startet den Freigabeprozess
  3. Regel: Beträge über 5.000 € müssen von der Finanzleitung genehmigt werden
  4. Task: Das System weist den Task automatisch dem zuständigen Teammitglied zu
  5. Service & Schnittstelle: Der Workflow kommuniziert direkt mit dem DMS- und ERP-System – ganz ohne Medienbruch
  6. Abschluss: Nach finaler Freigabe wird die Rechnung archiviert und im System als erledigt markiert

No-Code/Low-Code: Konfigurieren statt programmieren

Moderne Workflow Engines basieren auf No-Code- oder Low-Code-Plattformen. Das bedeutet: Auch Fachabteilungen können Prozesse eigenständig modellieren – per Drag & Drop, ohne eine einzige Zeile Code schreiben zu müssen. Das beschleunigt nicht nur die Umsetzung, sondern macht Unternehmen unabhängiger von IT-Ressourcen – ein enormer Vorteil in Zeiten digitaler Transformation.

4 große Herausforderungen bei der BPM-Engine-Einführung

Die Vorteile einer Workflow Engine liegen auf der Hand: mehr Effizienz, weniger manuelle Arbeit und transparente Prozesse. Doch der Weg dahin ist nicht immer frei von Stolpersteinen. Wer Workflow Automation einführen will, sollte sich vorab mit typischen Herausforderungen auseinandersetzen – und wissen, wie man ihnen begegnet. Die Einführung einer Workflow Engine ist nämlich mehr als ein technisches Projekt – sie ist ein strategischer Schritt in Richtung digitaler Reife. Wer typische Hürden kennt und gezielt angeht, legt das Fundament für erfolgreiche Workflow Automation im gesamten Unternehmen.

1. Technologische Komplexität vs. Benutzerfreundlichkeit

Moderne Workflow-Engines sind leistungsstark – aber genau das kann abschrecken. Zahlreiche Regeln, Ereignisse, Schnittstellen und Konfigurationsmöglichkeiten machen die Systeme flexibel, aber auch komplex. Die Lösung: Eine gute Workflow Engine lässt sich trotz ihrer Power intuitiv konfigurieren – idealerweise per Low-Code- oder No-Code-Oberfläche. So können auch Fachabteilungen ohne tiefes IT-Wissen eigene Prozesse abbilden und automatisieren.

2. Akzeptanz bei Mitarbeitenden

Technik ist nur ein Teil der Wahrheit – der andere ist der Mensch. Mitarbeitende müssen die neue Lösung verstehen, annehmen und im Alltag nutzen. Deshalb gilt: Veränderungen klar kommunizieren, Schulungen anbieten und frühzeitig „Power User“ einbinden, die intern als Multiplikatoren wirken. Nur so wird aus der Einführung eines BPM-Systems ein gelebter Kulturwandel.

3. Integration in bestehende IT-Landschaften

Kein Unternehmen fängt bei null an. Ob ERP, DMS, CRM oder Ticketing-System – eine Workflow Engine muss sich nahtlos in die vorhandene Umgebung einfügen. Entscheidend ist hier die Fähigkeit zur Anbindung: Schnittstellen (APIs), Webhooks oder Konnektoren sollten vorhanden sein, damit Daten automatisch fließen und keine Silos entstehen. Ein gutes Business Process Management lebt von Vernetzung.

4. Datenschutz und Prozesshoheit

Wer sensible Daten verarbeitet, muss auf Nummer sicher gehen. Prozesshoheit, Zugriffssteuerung und Compliance spielen daher eine zentrale Rolle. Wichtig ist: Die gewählte Lösung muss DSGVO-konform sein und Möglichkeiten bieten, Berechtigungen, Rollen und Freigaben klar zu definieren – am besten regelbasiert. Nur so entsteht Vertrauen in die Automatisierung.

Warum moderne Unternehmen auf Workflow Engines setzen

Unternehmen sind zunehmend gefordert, ihre Prozesse effizient, flexibel und nachhaltig zu gestalten. Workflow Engines spielen dabei eine zentrale Rolle, indem sie die Automatisierung von Geschäftsprozessen ermöglichen und somit entscheidende Vorteile bieten:​

  1. Wettbewerbsvorteile durch Automatisierung: Automatisierte Prozesse steigern die Effizienz und reduzieren Fehlerquellen.
  2. Flexibilität für Fachabteilungen: Workflow Engines ermöglichen es Fachabteilungen, Prozesse eigenständig zu modellieren und anzupassen, ohne auf IT-Unterstützung angewiesen zu sein. Dies fördert die Agilität und Reaktionsfähigkeit auf sich ändernde Anforderungen. ​
  3. Nachhaltigkeit durch papierlose Prozesse: Die Digitalisierung von Dokumenten und Prozessen trägt zur Reduzierung des Papierverbrauchs bei und unterstützt nachhaltige Unternehmenspraktiken.

Workflow-Automatisierung mit dem d.velop process studio

Das d.velop process studio bietet eine leistungsstarke Lösung, die folgende Vorteile vereint:​

  • Intuitive Bedienung: Mit einer benutzerfreundlichen Oberfläche ermöglicht das d.velop process studio auch Nutzern ohne Programmierkenntnisse, Workflows zu erstellen und zu verwalten. Der No/Low-Code-Ansatz senkt die Einstiegshürden und fördert die Akzeptanz im gesamten Unternehmen.​
  • Visuelle Modellierung: Basierend auf dem BPMN-2.0-Standard können Prozesse visuell modelliert werden. Dies erleichtert das Verständnis komplexer Abläufe und unterstützt eine klare Kommunikation zwischen verschiedenen Abteilungen.​
  • Integration mit bestehenden Systemen: Das d.velop process studio lässt sich nahtlos in bestehende Systeme wie d.velop documents, Microsoft 365, SAP und Salesforce integrieren. Dies ermöglicht eine zentrale Steuerung von Dokumenten und Prozessen innerhalb der vertrauten Arbeitsumgebung.

Fazit: Mehr als ein Nice-to-have

Workflow Engines sind längst mehr als ein „Nice-to-have“ – sie sind ein strategischer Hebel für Effizienz, Flexibilität und Zukunftsfähigkeit. Unternehmen, die ihre Prozesse automatisieren, profitieren nicht nur von beschleunigten Abläufen und reduzierten Kosten, sondern stärken auch ihre Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit. Mit intuitiven Tools wie dem d.velop process studio lassen sich selbst komplexe Workflows einfach modellieren, verwalten und nahtlos in bestehende Systemlandschaften integrieren. Die Ergebnisse: weniger manuelle Arbeit, klarere Prozesse und eine Arbeitsweise, die nachhaltig und digital gedacht ist. Wer heute automatisiert, sichert sich den Vorsprung von morgen.


FAQ 

Was ist der Unterschied zwischen einem Prozess und einem Workflow?

Ein Prozess bezeichnet eine Reihe zusammenhängender Schritte, die darauf abzielen, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Derweil stellt ein Workflow den strukturierten Ablauf dieser Schritte dar, oft unterstützt durch eine Workflow Engine, die die Automatisierung und Modellierung mit Tools wie BPMN 2.0 und einer Low Code Platform ermöglicht. Mit einer Business Process Engine (BPM Engine) können Unternehmen digitale Prozesse und Workflows optimieren, indem sie Aufgaben (Tasks) und Regeln automatisieren, Integrationen mit anderen Systemen durchführen und über eine benutzerfreundliche API oder ein Dashboard verwalten.

Was ist ein Beispiel für einen Datenworkflow?  

Ein Beispiel für einen Datenworkflow ist der automatisierte Genehmigungsprozess von Rechnungen in einem Unternehmen, der über eine Workflow Engine gesteuert wird. Dabei werden digitale Workflows modellieret, um Aufgaben wie das Analysieren, Validieren und Skalieren von Daten sowie die Integration in andere Systeme (z.B. ERP) durch ein BPM-System zu automatisieren und zu überwachen, wobei eine Low Code Platform zur Konfiguration und Anpassung der Schnittstellen dient.

Was ist ein automatischer Workflow?

Ein automatischer Workflow ist ein Prozess, der mithilfe einer Worflow Engine oder BPM Engine automatisiert wird, um Aufgaben und Datenflüsse gemäß vordefinierten Regeln und Ereignissen ohne manuelle Eingriffe auszuführen. Dabei werden oft eine Low Code Platform sowie BPMN 2.0-Standards genutzt, um den Workflow zu modellieren, zu überwachen und in bestehende Software-Workflows oder Prozessautomatisierungen zu integrieren und über eine benutzerfreundliche Benutzeroberfläche zu steuern.

Autor:in

Katharina Marx ist Business Development Managerin bei der d.velop

Katharina Marx Business Development Managerin d.velop