Mitarbeiterfeedback ermöglichen: Weil jedes Mitwirken wirkt

Veröffentlicht 08.01.2023

Vanessa Müller Online Marketing Managerin d.velop

Beitragsbild Mitarbeiterfeedback

Eine Mehrheit der Arbeitnehmer:innen in Europa (62,9 %) behauptet, dass ihr jeweiliges Unternehmen ihren Austrittswunsch aus dem Unternehmen hätte verhindern können. Dies geht aus dem Employee Experience Review 2022 hervor, der die Ergebnisse von Umfragen mit Beschäftigten aus 57 Ländern auf sechs Kontinenten zusammengetragen hat. Demnach können Arbeitgeber:innen das Mitarbeitererlebnis aktiv positiv beeinflussen – vorausgesetzt, sie wissen überhaupt, was sich ihre Belegschaft wünscht, was sie umtreibt und bewegt. In diesem Beitrag zeigen wir, wie Mitarbeiterfeedback beidseitig gelingt, was Unternehmen mit einer positiven Feedbackkultur erreichen können und wie eine Mitarbeiter-App dabei unterstützen kann. 

80 % der Vorstände geben an, dass das Mitarbeitererlebnis für sie wichtig oder sehr wichtig ist – und dennoch haben nur 29 % der Mitarbeitenden das Gefühl, dass man sie einbezieht oder anhört.

The Employee Experience Review 2022

Mitarbeiterfeedback hängt eng mit Mitarbeiterbindung zusammen

Um zu identifizieren, was Menschen in Unternehmen brauchen, um zufrieden, motiviert und glücklich zusammenzuarbeiten, müssen Arbeitgeber:innen eine offene Feedbackkultur etablieren, die jedem Mitarbeitenden ermöglicht, daran teilzuhaben, ohne negative Konsequenzen zu befürchten. Aber auch die Führungsebene sollte in der Lage sein, ohne großen Aufwand konstruktives und wertschätzendes Feedback an ihre Mitarbeitenden zu richten, sodass alle Parteien wissen, woran sie sind und woran sie gegebenenfalls noch arbeiten können.

Motivierte Arbeitnehmer:innen, die durch kontinuierliches Feedback ihren Stellenwert im Unternehmen kennen und ihre Meinung offen kommunizieren können, verlassen ihre Arbeitgeber:innen seltener. Feedbackprozesse und Mitarbeiterbindung haben demnach etwas miteinander zu tun und bedingen sich gegenseitig.

Definition: Was ist Mitarbeiterfeedback?

Mitarbeiterfeedback kann auf der einen Seite dem sog. „Aufwärtsfeedback“ gleichgesetzt werden, was bedeutet, dass Mitarbeitende ihren Vorgesetzten bzw. dem gesamten Unternehmen Rückmeldung geben. Andererseits sollte Feedback niemals nur einseitig möglich sein, sodass es auch von der Führungsebene aus, oder aber auf gleicher Hierarchieebene stattfinden kann. Die Rückmeldungen im Allgemeinen können sowohl positiv als auch negativ sein. Innerhalb von vertraulichen Umfragen, Gesprächen oder Kommentaren, welche bei Bedarf auch anonym gestalten werden können, gilt es, das Stimmungsbild im Unternehmen zu ermitteln. Mitarbeiterfeedback ist jederzeit möglich, also auch in alltäglichen Situationen außerhalb terminierter Umfragen und kann als Frühwarnsystem dienen, falls Mitarbeitende und/oder Vorgesetzte unzufrieden sind. Aus einem analysierten Feedback lassen sich dann Maßnahmen zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit als essenzielles Kriterium des Unternehmenserfolges ableiten.

Warum ist Mitarbeiterfeedback für Unternehmen so wichtig?

1. Aktive Einbindung jeder/s Einzelnder/n

Jede:r im Unternehmen sollte die Möglichkeit haben, Feedback zu geben. Das bedeutet, dass man unabhängig von individuellen Faktoren wie Standort, Arbeitszeit, Tätigkeit und Hierarchieebene die eigenen Anliegen äußern kann und gehört wird.

2. Vertrauen zwischen Mitarbeitenden und Arbeitgebern:innen stärken

Wenn jegliche Anliegen nur auf Führungsebene geklärt werden und über die Köpfe der Mitarbeitenden hinweg entschieden wird, herrscht Misstrauen. Mitarbeitende haben das Gefühl, dass sie nicht aktiv mitgestalten, sondern lediglich der ausführende Arm sind. Um gegenseitiges Vertrauen im Unternehmen zu erreichen, ist es auf der einen Seite wichtig, dass Arbeitgeber:innen die Sorgen ihrer Mitarbeitenden kennen, um diese durch gezielte Maßnahmen wieder abbauen zu können. Auf der anderen Seite fühlen sich Mitarbeitende ernst genommen, wenn ihre Anliegen Gehör finden, sie mit Ihren Problemen nicht allein dastehen und einbezogen werden. Das schafft Vertrauen und verhindert ein Gefühl des Ausgeliefertseins.

3. Förderung einer positiven Unternehmenskultur

Gerade in Zeiten, in denen Fluktuation ein großes Thema ist, sollten Arbeitgeber:innen die Zufriedenheit und das Wohl ihrer Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellen. Aber wie? Im ersten Schritt geht es darum, zu verstehen und zuzuhören. Auch für Arbeitnehmer:innen ist es schwierig, die Kultur als positiv zu empfinden, wenn sie nicht wissen, was von ihnen erwartet wird. Daher ist es wichtig, dass Feedback von jeder/jedem offen und ohne Sorge vor negativen (persönlichen) Konsequenzen geäußert werden kann – bei Bedarf auch anonym. Die geäußerten Meinungen können als Frühwarnsystem dienen und zeigen auf, wie die Stimmung im Unternehmen ist und wo es Handlungsbedarf gibt, um wieder eine positive Stimmung und Unternehmenskultur zu erreichen.

4. Steigerung des Mitarbeiterengagements

Eine positive Unternehmenskultur des Vertrauens und des Miteinanders fördert auch das Engagement jeder/s einzelnen. Wie wichtig Mitarbeiterumfragen für das Engagement der Mitarbeiter sind, zeigt eine Auswertung im Benchmark 2022 zum Mitarbeiterengagement von Netigate. Demnach sind 15 % der Mitarbeitenden in Unternehmen, die mind. vierteljährlich Umfragen durchführen, stark engagiert, wobei der Anteil bei nur 8 % in Unternehmen liegt, die dies seltener oder nie tun.

Dennoch sollten Mitarbeitende auch neben terminierten Umfragen die Möglichkeit haben, jederzeit Feedback zu äußern. Mitarbeiterengagement kann Fluktuation vorhersagen und hat bei positiver Entwicklung einen wesentlichen Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit.

5. Mitarbeitende langfristig binden

Nur wenn Unternehmen bereit sind, Kritik zuzulassen, diese zu beherzigen und im Sinne aller Mitarbeitenden umzusetzen, schaffen sie es, ihre Mitarbeitenden auch langfristig zu binden.

6. Unternehmenserfolg steigern

Getreu dem Motto „Zusammen sind wir stark.“ ist es besonders wichtig, die Meinung aller Beteiligten miteinzubeziehen, um „Scheuklappendenken“ zu verhindern und ganzheitliche Maßnahmen gezielt umsetzen zu können. Nur dann sind Mitarbeitende auch motiviert, geschäftliche Ziele gemeinsam zu erreichen.

Infografik zeigt die Wichtigkeit von Mitarbeiterfeedback

Beispiele von Feedback über Hierarchieebenen hinweg

Top-Down: Von oben nach unten

Führungskräfte können ihren Mitarbeitenden Feedback zum Beispiel in Form von wiederkehrenden, persönlichen Mitarbeitergesprächen geben, in denen sie zum einen konstruktive Verbesserungsvorschläge machen, aber auch verstärkendes, positives Feedback geben können. Bezieht sich das Feedback auf eine Leistung von mehreren oder die des gesamten Unternehmens, können Führungskräfte z.B. auch Feedback in Form von Versammlungen oder verfassten Beiträgen im Intranet geben. Es sollte jedoch immer darauf geachtet werden, dass Mitarbeitende auch die Möglichkeit haben, darauf zu reagieren, sei es in Form von Handmeldungen in Versammlungen oder Kommentar- bzw. Like-Funktionen, falls Feedback in sozialen Unternehmensforen geteilt wird.

Bottom-Up: Von unten nach oben

Mitarbeitende sollten auch jederzeit die Möglichkeit haben, sowohl positives Feedback, als auch Bedenken gegenüber ihren Arbeitgebern:innen äußern zu können. Entweder äußern sie sich direkt in Gesprächen zu jeweiligen Themen oder sie nutzen z.B. die erwähnten Kommentar- oder Reaktionsfunktionen. Ein weiteres Beispiel für Feedback aus Sicht der Mitarbeitenden kann die Teilnahme an regelmäßigen (anonymen) Umfragen sein. Der Vorteil der Anonymität kann sein, dass die Hemmschwelle geringer ist, die tatsächliche Meinung zu äußern, was in Mitarbeitergesprächen nicht unbedingt gegeben ist. Egal, ob anonym über Umfragen oder ob persönlich in Mitarbeitergesprächen, ist es wichtig, auf dieses Feedback zu hören und es zu beherzigen, damit Mitarbeitende sich im Unternehmen wertgeschätzt bzw. wohl fühlen und gerne dort arbeiten.

Interaktiv: Feedback sollte Unternehmensgrenzen überwinden

Auch auf derselben Hierarchieebene gilt es, erfolgreich zusammenzuarbeiten, was nur durch gegenseitiges Feedback möglich ist. Unter Kollegen:innen wird oft telefoniert, über einen Chat geschrieben oder in (digitalen) Meetings zusammen an Projekten gearbeitet. Jede/r sollte sich mit einbringen, konstruktive Vorschläge und Bedenken äußern können und aus dem Feedback der anderen lernen dürfen.

Quiet Quitting als Folge fehlender Feedbackkultur

Wer noch nie etwas vom sogenannten Quiet Quitting gehört hat, der sollte jetzt aufmerksam lesen. Quiet Quitting (=„stille Kündigung“) bedeutet nämlich weniger, dass Mitarbeitende wirklich kündigen, sondern viel mehr, dass sie eine passive Arbeitshaltung einnehmen und somit nur noch Dienst nach Vorschrift leisten. Weitere Konsequenzen einer fehlenden Feedbackkultur sind:

  • Wenn Unternehmen die unterschiedlichen Vorstellungen der Mitarbeitenden ignorieren, kann dies dazu führen, dass sie sich nicht länger zugehörig fühlen.
  • Zusätzlich nehmen die Motivation, das Engagement und die Identifikation mit beruflichen Aufgaben weiter ab.
  • Und Mitarbeitende übernehmen nur noch das Mindestmaß an Aufgaben und Verantwortlichkeiten.

Dieser demotivierten Haltung der Mitarbeitenden kann allerdings durch Wertschätzung in Form einer gesunden Feedbackkultur entgegengewirkt werden. Wer weiß, was die eigenen Mitarbeitenden umtreibt und motiviert, kann ihnen dabei helfen, ihr (Arbeits-)leben nach ihren Vorstellungen zu gestalten und wird sich wundern, welchen positiven Einfluss das auf die Arbeitseinstellung haben wird.

So gelingt eine offene Feedbackkultur heute

Um zukünftig allen Mitarbeitenden die Chance zu bieten, Rückmeldungen zu geben bzw. persönliche Meinungen jederzeit äußern zu können, sollten analoge Formen des Feedbacks, wie Feedbackbögen oder unregelmäßige Mitarbeitergespräche der Vergangenheit angehören. Internetbasierte Feedbacktools erleichtern den teilweise noch sehr umständlichen Prozess des Feedbackgebens. 

Digitales Feedback über eine Mitarbeiter-App

Mittlerweile verfügt so gut wie jeder Mitarbeitende über ein Smartphone oder Tablet. Unabhängig davon, wann und wo dieser arbeitet, hat er Zugriff auf sämtliche Foren, Apps und sonstige Daten. Wieso dann nicht auch auf eine Mitarbeiter-App, die das digitale Feedback jederzeit ermöglicht? 

Es müssen keine Räume für Besprechungen gebucht bzw. Timeslots vereinbart werden, um Feedback zu geben oder zu erhalten. Vielmehr hat jede/r die Möglichkeit, wann und wo er/sie möchte, auf Themen zu reagieren. Umfragen können auf diesem Weg in Minutenschnelle erstellt und leicht in die App integriert werden. Während ihr auf der einen Seite die Privatsphäre eurer Mitarbeitenden durch eine mögliche Anonymität in den Umfragen schützt, identifiziert ihr gleichzeitig ihre ehrliche Meinung, die ihr in einem Mitarbeitergespräch ggf. nicht herausgefunden hättet.

Auch Apps bieten die Möglichkeit, Beiträge über beispielsweise ein Social Intranet zu veröffentlichen. Zusätzlich kann hier in Form von Kommentaren oder Likes reagiert und interagiert werden. Sowohl Mitarbeitende als auch das Management können auf diesem Wege unkompliziert Stellung nehmen.

Chat-Anwendungen, wie zum Beispiel der d.velop community chat ermöglichen kontinuierliches und schnelles Feedback. Auch Datenschutzverantwortliche haben hier nichts zu befürchten, denn mit dem community chat habt ihr eine DSGVO-konforme, Ende-zu-Ende-verschlüsselte und made in Germany Lösung.

Fazit: Jedes Unternehmen sollte sich mit Mitarbeiterfeedback befassen

Wer Beschäftigte langfristig binden will, kommt nicht an einer positiven Feedbackkultur vorbei. Nur zufriedene Mitarbeitende arbeiten auch gerne und ambitioniert für ihr Unternehmen und möchten dies auch gespiegelt bekommen.

Um Zufriedenheit und Beteiligung in der gesamten Belegschaft zu erreichen, bedarf es einer Feedbackkultur, die es einfach macht, seine Anregungen und Bedenken jederzeit zu äußern. Jeder Mensch ist auf Feedback angewiesen, um sich persönlich verbessern zu können, aber auch, um gemeinsam im Team Bestleistungen zu erzielen. Feedback sollte daher keineswegs negativ behaftet sein, sondern in jedem Unternehmen als wertvolles Instrument wahrgenommen werden. Internetbasierte Tools ermöglichen es heute, dieses Feedback schnell und einfach im Unternehmen umzusetzen und als festen Bestandteil der Kultur zu etablieren.

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