Die glückliche Beziehung zwischen beBPo und Behörde

Veröffentlicht 17.01.2024

Patrick Dressler Head of Public Sector Solutions d.velop

Beitragsbild Blogartikel bepBo

Stell dir eine Welt vor, in der Behörden nicht mehr von Papierbergen umgeben sind und stattdessen in einer harmonischen Beziehung mit der Digitalisierung stehen. Eine Welt, in der Dokumente sicher und blitzschnell ihren Weg finden, ohne dass ein einziges Blatt Papier verschwendet wird. Diese Welt ist dank des besonderen elektronischen Behördenpostfachs, kurz beBPo, keine Utopie mehr. Es ist eine Beziehung, die auf Sicherheit, Effizienz und Vertrauen basiert. Und die Verwaltungsarbeit in Deutschland grundlegend verändert hat.

Gestatten: beBPo. Das besondere elektronische Behördenpostfach

In der Mitte dieser Beziehung steht beBPo, das charmante elektronische Postfach, das die Herzen der Behörden im Sturm erobert hat. Doch was macht es so anziehend? beBPo ist ein sicheres, speziell für Behörden entwickeltes System, das auf der EGVP-Infrastruktur basiert und einen sicheren Übermittlungsweg für die elektronische Kommunikation nicht nur mit den Gerichten, sondern auch mit anderen Teilnehmenden des elektronischen Rechtsverkehrs bietet​​.

Definition beBPo

beBPo, das besondere elektronische Behördenpostfach, ist als sicherer Übermittlungsweg eines der zentralen Elemente des elektronischen Rechtsverkehrs zwischen Behörden und der Justiz (vgl. §§ 55a VwGO, 65a SGG, 52a FGO). Dabei ist zu beachten, dass das besondere elektronische Behördenpostfach keine neue Technologie, sondern nur die gesetzliche Umschreibung dessen ist, was ohnehin als Mittel der Wahl zur Kommunikation in Form des „elektronischen Gerichts- und Verwaltungspostfach“ (EGVP) vorgesehen ist (vgl. Begründung zum ERV-FördG, BT-Drucks. 17/13948, S. 33) .

Über E-Mails hinaus: Die technologische Basis von beBPo

Diese Beziehung hat eine solide Basis – und die ist technologisch hochmodern. Denn beBPo bietet eine vertraute Umgebung mit einem Posteingang und -ausgang. Doch im Gegensatz zu E-Mails basiert es auf einem speziellen Kommunikationsstandard, dem sogenannten OSCI. Dieser sorgt für die Authentifizierung der Kommunikationspartner und die Integrität des Nachrichteninhalts​​.

Definition OSCI

Online Services Computer Interface – kurz OSCI – sind Protokollstandards für den sicheren elektronischen Nachrichtenaustausch über das Internet und andere Netze. Sie garantieren Integrität, Authentizität, Vertraulichkeit und Nachweisbarkeit der Daten und ermöglichen ihre medienbruchfreie, effiziente Verarbeitung. OSCI ist der verbindliche Übermittlungsstandard für E-Government.

Quelle: ITZB

Sichere Übermittlung mit beBPo: Authentifizierung ohne Kompromisse

In jeder starken Beziehung geht es um Vertrauen, und beBPo nimmt dies sehr ernst. Mit einer Kombination aus Transportsignatur, Prüfprotokollen und Transfervermerken stellt beBPo sicher, dass jede Nachricht authentifiziert und der Inhalt geschützt ist​​.

Der Start mit beBPo: Einrichtung eines sicheren Behördenpostfachs

Wie in jeder Beziehung, beginnt auch die zwischen beBPo und den Behörden mit einem ersten Schritt: der Einrichtung. Behörden müssen sich zuerst bei der beBPo-Prüfstelle des Landes identifizieren lassen und ihr Postfach freischalten lassen. Diese Prüfstelle agiert wie ein vertrauenswürdiger Freund, der sicherstellt, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Sie prüft die Identität der Behörde und trägt das Postfach in ein besonderes Verzeichnis ein. Mit Zertifikaten, die sowohl die Verschlüsselung als auch die Authentizität einer Nachricht sicherstellen, ist die Grundlage für eine sichere Kommunikation gelegt​​.

Hinter den Kulissen: Das Zertifikatsmanagement im beBPo-System

Wie bei jedem Paar, das zusammen ein Haus baut, gibt es auch bei beBPo und den Behörden einiges, was hinter den Kulissen passiert. Die Behörden müssen Personen bestimmen, die Zugang zum beBPo erhalten, und ihnen die entsprechenden Zertifikate und Passwörter zur Verfügung stellen. Diese Zertifikate sind wie die Schlüssel zum gemeinsamen Heim – sie garantieren, dass nur befugte Personen das Haus betreten können​​.

beBPo im Einsatz: Effizienzgewinne und Sicherheitsvorteile

Durch die Beziehung mit beBPo blühen die Behörden richtig auf. Die Effizienz in der täglichen Arbeit steigt, denn Dokumente erreichen ihr Ziel ohne Umwege und Wartezeiten. Sicherheitsvorteile sind ebenfalls nicht zu übersehen: Jede Nachricht ist verschlüsselt und signiert, was eine sichere und vertrauliche Kommunikation ermöglicht. Die Liebe zum Detail, die beBPo zeigt, macht die Behördenarbeit nicht nur schneller, sondern auch sicherer.

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Die Zukunft mit beBPo: Ein Fazit zum besonderen elektronischen Behördenpostfach

Wie jede gute Geschichte hat auch die zwischen beBPo und den Behörden ein hoffnungsvolles Ende. Wir stehen erst am Anfang einer Ära, in der digitale Lösungen wie beBPo die Verwaltungsarbeit nicht nur erleichtern, sondern auch die Beziehung zwischen Behörden und Bürgern:innen stärken. Die Zukunft sieht rosig aus, und beBPo ist das Fundament für eine Verwaltung, die bereit ist, die Herausforderungen des digitalen Zeitalters anzunehmen und zu meistern.


Glossar: Schlüsselbegriffe rund um beBPo verstehen

  • beBPo (besonderes elektronisches Behördenpostfach): Ein digitales Postfachsystem, das für den sicheren und verbindlichen elektronischen Rechtsverkehr zwischen Behörden, Gerichten und Gerichtsvollziehern entwickelt wurde.
  • EGVP (Elektronisches Gerichts- und Verwaltungspostfach): Eine Plattform für den elektronischen Rechtsverkehr, auf der beBPo basiert. Es ermöglicht den sicheren Austausch von Dokumenten und Nachrichten.
  • OSCI (Online Services Computer Interface): Ein Kommunikationsprotokoll, das für die Übertragung von Nachrichten und Dokumenten zwischen beBPo-Nutzenden sorgt und hohe Sicherheitsstandards bietet.
  • Transportsignatur: Eine digitale Signatur, die automatisch an jede über beBPo gesendete Nachricht angehängt wird, um die Herkunft und Integrität der Nachricht zu gewährleisten.
  • SAFE-Verzeichnisdienst: Ein zentrales Adressbuch für die Nutzenden von beBPo, das den sicheren Zugang zu föderierten E-Justice/E-Government-Diensten bietet.
  • Verschlüsselung: Ein Sicherheitsverfahren, bei dem Informationen kodiert werden, um sie vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Bei beBPo wird dafür ein spezielles Postfach-Zertifikat verwendet.
  • Postfach-Zertifikat: Ein digitales Zertifikat, das für die Verschlüsselung der Kommunikation über beBPo verwendet wird und sicherstellt, dass nur autorisierte Empfänger die Nachrichten entschlüsseln können.
  • VHN-Zertifikat (Vertrauenswürdiger Herkunftsnachweis): Ein Zertifikat, das sicherstellt, dass eine Nachricht wirklich aus einem bestimmten beBPo stammt.
  • PDF/A: PDF/a ist ein Format für elektronische Dokumente, das für die langfristige Archivierung optimiert ist und in der Kommunikation über beBPo verwendet wird.
  • TIFF (Tagged Image File Format): Ein Bildformat, das für die Einbindung von Scans und anderen Bildern in beBPo-Nachrichten verwendet wird.
  • ERV (Elektronischer Rechtsverkehr): Der Austausch von rechtlich relevanten Informationen und Dokumenten auf elektronischem Wege zwischen verschiedenen Parteien im Rechtssystem.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Besonderen elektronischen Behördenpostfach (beBPo)

Was ist beBPo und wofür wird es verwendet?

beBPo steht für das „besondere elektronische Behördenpostfach“ und ist ein sicheres, digitales Kommunikationssystem, das hauptsächlich für den elektronischen Rechtsverkehr zwischen Behörden, Gerichten und Gerichtsvollziehern eingesetzt wird.

Wie unterscheidet sich beBPo von gewöhnlicher E-Mail-Kommunikation?

Im Gegensatz zu herkömmlichen E-Mails verwendet beBPo einen abgesicherten Kommunikationsstandard namens OSCI, der eine hohe Authentifizierung und Verschlüsselung gewährleistet. Dadurch wird sichergestellt, dass nur autorisierte Benutzer Nachrichten senden und empfangen können.

Ist beBPo verpflichtend für alle Behörden?

Die Verpflichtung zur Nutzung von beBPo kann je nach Bundesland und Art der Behörde variieren. In der Regel ist die Nutzung in der Kommunikation mit Gerichten und im elektronischen Rechtsverkehr vorgeschrieben.

Wie kann eine Behörde ein beBPo-Postfach einrichten?

Eine Behörde muss bei der zuständigen beBPo-Prüfstelle einen Antrag auf Einrichtung stellen. Nach einer Überprüfung der Identität wird das Postfach freigeschaltet und in das SAFE-Verzeichnis eingetragen.

Welche Arten von Dokumenten können über beBPo versendet werden?

Über beBPo können PDF-Dokumente in verschiedenen konformen Formaten und Bilder im TIFF-Format versendet werden. Es gibt Begrenzungen hinsichtlich der Dateigröße und -anzahl, die eingehalten werden müssen.

Wie sicher ist die Kommunikation über beBPo?

Die Kommunikation über beBPo ist durch mehrere Sicherheitsebenen geschützt, einschließlich Verschlüsselung, Transportsignaturen und einem Prüfprotokoll, das die Herkunft und Integrität jeder Nachricht gewährleistet.

Können auch Bürger beBPo nutzen?

Aktuell ist beBPo für die Kommunikation zwischen Behörden, Gerichten und Gerichtsvollziehern konzipiert. Bürger nutzen für die elektronische Kommunikation mit Behörden in der Regel andere Systeme wie das elektronische Gerichts- und Verwaltungspostfach (EGVP).